Professionelle Übersetzer „müssen Botschaft übersetzen“
Professionelle Übersetzer und Dolmetscher müssen die Botschaft übersetzen – nicht nur die Worte – so ein Team von Wissenschaftlern der University of Nottingham.
Unter ihnen befindet sich Dr. Xiaohui Yuan von der School of Cultures, Languages and Area Studies (Institut für Kulturen, Sprachen und Regionalstudien). Sie leitet das Projekt „Translating Cultures in International Mediation“ (Kulturelles Übersetzen in internationaler Vermittlung). Demnach ist beim Dolmetschen nicht nur das eigentlich gesprochene Wort von Belang, sondern ebenso auch die Körpersprache sowie die nonverbale Kommunikation des Sprechers.
Xiaohui Yuan und ihr Team hoffen, mit ihrer Studie Ergebnisse erzielen zu können, die professionelle Übersetzungsdienstleister in Zukunft nutzen können. Sie könnten ihre Mitarbeiter gezielt darin schulen, auf welche nonverbalen Zeichen sie achten müssen und wie sie diese in ihren eigenen Verdolmetschungen für Konferenzteilnehmer oder andere Zuhörer interpretieren.
„Sprachmittler müssen ein gutes Gefühl für kulturelle Unterschiede haben. Dabei sind zwei Dinge von äußerster Wichtigkeit: erstens muss man verstehen, wie Sprache gebraucht wird, und zweitens muss man den Eindruck, den eine Rede beim Zuhörer hinterlässt, richtig einschätzen, wenn diese nicht in seiner Muttersprache gehalten wird,“ erklärt sie.
Die unterschiedlichsten Dolmetscharten werden bereits auf dem Markt angewandt. Eine Variante ist das sogenannte Flüsterdolmetschen, bei dem der Redebeitrag für den Zuhörer fast zeitgleich flüsternd gedolmetscht wird.
Eine weitere Möglichkeit ist das Simultandolmetschen in der Kabine: Es erlaubt dem Redner, seinen Beitrag ohne Unterbrechnungen zu beenden. Die Botschaft kann dabei genau mitverfolgt werden, denn es ist für den Zuhörer leichter, sowohl die Körpersprache als auch die gedolmetschten Wörter zu verstehen.
Quelle: Eurekalert