Nachrichten aus der Übersetzungsbranche | 20.08.2012

Emotionen können Übersetzung beeinflussen

Eigentlich sollte man annehmen, dass der Vorgang der Übersetzung eher eine emotionslose Angelegenheit sei. Doch obwohl der Übersetzer den richtigen Ton treffen und sich an Rechtschreib- und Grammatikregeln der Zielsprache halten muss – Gefühle können den Vorgang tatsächlich beinflussen.

Eine neue Studie der University of California in Berkeley und dem Bard College in New York hat untersucht, wie zweisprachig aufgewachsene Menschen für bestimmte Gefühlsausdrücke zwischen ihren Sprachen hin- und herwechseln. Ein Beispiel hierfür sind Finnisch/Englisch-Sprecher, die „I love you“ bevorzugt auf Englisch sagen, da derart emotional geladene Ausdrücke in Finnisch eher selten gebraucht werden.

„Wir freuen uns besonders darüber, dass wir das gefühlsbedingte Wechseln von Sprachen nun über Eltern-Kind-Beziehungen hinaus untersuchen können, zum Beispiel bei Ehepaaren oder im Kontext von Therapiegesprächen”, sagt Psychologe Stephen Chen (UC Berkeley), Co-Autor der Studie.

Die Studie beschränkt sich auf die Kommunikation zwischen Kindern, könnte aber auch Aufschluss über den Übersetzungsprozess geben. Wie beinflussen Emotionen medizinische und andere Übersetzungen, und wie beinflussen Gefühle Grammatik und Rechtschreibung oder den Ton des Zieltextes? Eine interessante Frage, welche die Forschung bald zu klären hofft.

Quelle: Eurekalert


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