Nachrichten aus der Übersetzungsbranche | 11.08.2012

Farbpaletten stellen Übersetzer vor semantische Probleme

Die richtige Bezeichnung für eine Farbe zu finden, sollte ein Leichtes für Übersetzer sein – so sollte man zumindest annehmen.

Eine Studie der englischen Liverpool Hope University und der italienischen Università di Sassari im Rahmen ihres Erasmus-Austauschprogramms hat jedoch ergeben, dass Farben in den verschiedenen Sprachsystemen ganz unterschiedlich wahrgenommen werden.

Das englische Wort „blue“ bezieht sich zum Beispiel auf die ganze Palette an Blautönen und macht keine weiteren Unterscheidungen. Im Italienischen hingegen gibt es drei Bezeichnungen: „celeste“ für die hellen, „azzuro“ für die mittleren und „blu“ für die dunkelsten Töne.

Mit ihrer Studie wollten Galina V Paramei (Liverpool) und Cristina Stara (Sassari) herausfinden, welcher dieser drei Töne die Grundfarbe ausdrückt – welches Wort also in einer Übersetzung verwendet werden müsste, damit Muttersprachler dieselbe Farbe vor ihrem geistigen Auge haben – egal, ob sie das Original oder die Übersetzung lesen.

Laut der Studie wurden „blu“ und „azzurro“ von Italienern in ihrer Bedeutung relativ konsistent gebraucht, aber „celeste“ wurde auch von den Muttersprachlern unterschiedlich interpretiert.

Für Sprecher, die zweisprachig (englisch und italienisch) aufgewachsen sind, konnte wiederum überhaupt keine Konsistenz im Gebrauch der drei Begriffe nachgewiesen werden. Dies zeigt einmal mehr auf, wie wichtig professionelle Übersetzungsdienstleister sind, wenn es darum geht, die Botschaft des Textes klar zu vermitteln.

Quelle: Liverpool Hope University


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