Sprachvermögen deutscher Studenten mangelhaft?
Laut einer Untersuchung der Universität Bayreuth unter deutschen Unis weisen Studienanfänger in Deutschland außer einem stetig zunehmenden Konzentrationsmangel oft auch hohe Defizite in Sachen Rechtschreibung, Grammatik und Lesekompetenz auf. So haben Studienanfänger oft Schwierigkeiten beim Formulieren und Schreiben längerer Texte sowie beim Erfassen der Kernaussagen eines Textes. Jargon wird dagegen immer häufiger verwendet. Die Gründe scheinen vielfältig zu sein: die Rechtschreibreform verunsicherte viele Studenten. Darüber hinaus scheinen junge Menschen im Durchschnitt weniger Literatur zu lesen. Stattdessen werden in erster Linie die neuen Medien wie Facebook und Twitter genutzt und gelesen. Eine gute Ausdrucksfähigkeit bildet sich hierbei jedoch nicht, so Professor Bardo Gauly von der Universität in Eichstätt.
Um diesen Trend entgegenzuwirken empfehlen Experten, dass Schulen und Universitäten deutsche Sprachkompetenz fördern bzw. Vorschaltkurse anbieten.
Da das Phänomen der reduzierten Ausdrucksfähigkeit auch bei jungen Leuten in anderen Ländern zu beobachten ist, stellt sich für den Übersetzungssektor die Frage, ob diese Entwicklung in Zukunft auch Einfluss auf die Qualität der Übersetzungen nehmen wird. Obwohl Sprachen sich ständig weiterentwickeln, sind gute Grammatik- und Rechtschreibkenntnisse sowie guter Stil für Linguisten – und für viele andere Jobs – unerlässlich.
Quelle: Deutsche Welle, Donaukurier