Nachrichten aus der Übersetzungsbranche | 18.10.2012

Migranten öfter psychisch krank. Ärzte fordern mehr Dolmetscher.

Laut Fachärzten leiden Migranten doppelt so häufig an psychischen Problemen wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Einheimische Ärzte fordern daher mehr geschulte Dolmetscher und muttersprachliche Therapeuten als Unterstützung. In zu vielen Fällen müssen sich Ärzte auf Angehörige zu verlassen, um das Anliegen der Patienten zu übersetzen. Unzureichende Sprachkenntnisse können nicht nur zu falschen Diagnosen führen. Wenn die Kommunikation zwischen Arzt und Patient nicht funktioniert, kann das Ergebnis ebenfalls sein, dass Medikamente falsch eingenommen oder Therapien vorenthalten werden.

Fehlende Sprachkenntnisse sind jedoch nur ein Teil des Problems: Einsamkeit, Heimweh, Arbeitslosigkeit, schlechte Bildung und Wohnverhältnisse spielen ebenfalls eine Rolle. Iris Callies von der Uniklinik Hannover erklärt, dass „Frauen insgesamt belasteter sind“. Die Suizidrate unter jungen Türkinnen sei doppelt so hoch wie der Durchschnitt in der gleichen Altersgruppe. Ältere Türkinnen sind meist von somatisierten Beschwerden betroffen, z.B. Magen- oder Kopfschmerzen, wofür es keine körperlichen Ursachen gibt. Junge Männer aus Osteuropa sind stark sucht- und daher suizidgefährdet.

Häufig wenden sich Betroffene auch erst spät an Ärzte – sei es aus Scham oder Unwissenheit oder weil die Beschwerden in ihrer Herkunftskultur nicht als Krankheit definiert sind. „Dabei werden nichtbehandelte Erkrankungen chronisch und dann erst recht teuer“, sagt Meryam Schouler-Ocak von der Charité Berlin.

Gut ausbildete Dolmetscher, die im medizinischen Bereich geschult sind, können das Problem mindern und die Kommunikation zwischen Arzt und Patienten erleichtern. The Translation People wird häufig bei diesen Gesprächen zu Rate gezogen.

Quelle: Focus


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