Halloween: Gruselfest mit keltischen Wurzeln
„Süßes sonst gibt’s Saures“, schaurige Verkleidungen und natürlich Horrorfilme: Halloween, in den 1990ern von den USA langsam zu uns herüber geschwappt, hat sich über die Jahre auch in Deutschland als fester Brauch etabliert. Was viele nicht wissen: Es waren nicht die Amerikaner, die das Gruselfest erfunden haben, es waren die Kelten! Und deren mystische Kultur war nicht nur in Irland und Schottland verbreitet, sondern auch im spanischen Galicien und in der Bretagne.
Die Tradition des Halloweenfestes lässt sich aus keltischen Kulturen in verschiedenen Regionen in Nordwesteuropa herleiten.
Der Begriff „Halloween“ selbst entstand aus dem englischen „All Hallows’ Eve“, der Abend vor Allerheiligen. Historiker gehen davon aus, dass sich die Tradition ursprünglich vom Totenfest Samhain ableiten lässt, das die alten Kelten zu Beginn des Monats November mit großen Feuern begingen, um das Ende der Erntezeit zu feiern und den Beginn der dunklen Jahreszeit, den Winter, einzuläuten. Dieses Fest wurde vor allem in Irland, Schottland und der britischen Isle of Man gefeiert, und in ähnlicher Form auch in anderen Regionen mit keltischen Traditionen, vor allem in Wales (wo das Fest Calan Galaef hieß), Cornwall (Kalan Gwav) und der Bretagne (Kalan Goañv).
Für die Kelten war dieses Fest nicht nur der Beginn der Wintersaison, sondern auch der Beginn des neuen Jahres. Und auch heute noch sind viele keltische Regionen bekannt für ihre extravaganten Halloween-Feiern, wie zum Beispiel der berühmte Banks of the Foyle Halloween Carnival im nordirischen Derry, der zu den größten Halloween-Karnevals in ganz Europa zählt: Jedes Jahr besuchen über 30.000 begeisterte Halloween-Fans das historische Stadtzentrum und feiern mit Straßenparaden, Live-Musik, Straßenkünstlern und natürlich schaurig-schönen Kostümen. Das Highlight des Karnevals ist das atemberaubende Feuerwerk über dem River Foyle. Das Thema dieses Jahr lautet „Unter dem Mond des Samhain” (Under The Samhain Moon), eine Homage an das kulturelle keltische Erbe der Stadt.
Doch was wäre Halloween ohne den berühmten Jack O’Lantern, den aushöhlten und mit einer gruseligen Fratze versehen Kürbis, der mit einer Kerze bestückt als Laterne dient und vor Häusern aufgestellt wird. Diese Tradition wiederum geht auf die Amerikaner zurück, die dem traditionellen keltischen Fest so einen modernen Zwist verpassten. Davor wurde allerdings ein anderes Gemüse verwendet, nämlich die Rübe! Man sagt, dass der Brauch, Kürbisse bzw. Rüben auszuhöhlen und als Laterne zu verwenden auf den irischen Hufschmied Jack The Smith zurückgeht. Der Legende nach trickste er den Teufel mehrere Mal aus, der gekommen war, um seine Seele zu holen. Als Jack schließlich starb, kam er aufgrund seines Lebenswandels nicht in den Himmel, doch auch der Teufel verwehrte ihm Zutritt zur Hölle. Er war also verdammt, auf ewig durch die Dunkelheit zu wandeln. Es heißt, dass der jedes Jahr an seinem Todestag, an Halloween, auftaucht, und er eine ausgehöhlte Rübe mit einer glühenden Kohle bei sich trägt, die ihm den Weg weist.
Haben wir Ihnen Halloween ein bisschen schmackhaft gemacht? Dann schnellstens Verkleiden, Kürbis aushöhlen uns so schnell wie möglich mit Süßigkeiten eindecken. Wir wünschen allen Halloween-Fans und die, die es noch werden wollen, ein schaurig-schönes Happy Halloween!