Die Rolle der Fremdsprachen bei den Olympischen Spielen
Nachdem in den Medien über die Olympischen Spiele in London so viel berichtet wird, wollen wir dem natürlich nicht nachstehen und werfen deshalb für Sie einen Blick auf die Rolle der Fremdsprachen bei den diesjährigen Spielen.
Athleten aus 205 Ländern reisen in dieser Woche nach London, um sich einen Platz auf dem Treppchen zu erkämpfen. Die Zahl der offiziell verwendeten Sprachen beläuft sich jedoch nicht auf 205, sondern lediglich auf 2: Die Sprachen des IOC und der Olympischen Bewegung sind stets nur Englisch und Französisch sowie die Landessprache des Gastgeberlandes.
Es wäre ein enormer Aufwand, das Informations- und Werbematerial rund um die Spiele in alle Landessprachen der teilnehmenden 205 Nationen zu übersetzen, aber weshalb viel die Wahl ausgerechnet auf Englisch und Französisch? Gibt man bei Google den Satz „Warum sind Englisch und Französisch die offiziellen Sprachen der Olympischen Bewegung?“ ein, erhält man leider keine vielsagenden Antworten. Jedoch kann man die Gründe erraten und im Hinblick auf Französisch ist es relativ einfach: Es war der Franzose Pierre de Coubertin, der die Olympischen Spiele, so wie wir sie heute kennen, ins Leben rief. Im Hinblick auf Englisch kann man nur annehmen, dass es zu einer der offiziellen Sprachen wurde, weil es schlicht und einfach als offizielle Weltsprache gilt.
Die offizielle Webseite ist lediglich in Englisch und Französisch verfügbar. Was tun jedoch, wenn man nach London reist und keine oder nur begrenzte Englisch- oder Französischkenntnisse hat? Sollten die Organisatoren der Olympischen Spiele in London nicht auch darum bemüht sein, ihre Webseite in weitere Sprachen zu übersetzen? Doch wo zieht man die Grenze? Wie weit sollte man bei der Organisation von internationalen Großveranstaltungen gehen?
Wir haben die Account-Managerin Hannah Snell, eine Mitarbeiterin des Birmingham-Teams von The Translation People, nach ihrer Meinung gefragt: „Die Organisatoren der diesjährigen Olympischen Spiele in London sollten ihre Webseite in weiteren Sprachen zur Verfügung stellen sollten. Französisch beispielsweise zählt nicht zu den größten Weltsprachen.“
Tatsächlich sind die meistgesprochenen Sprachen Mandarin, Spanisch, Englisch, Hindi und Arabisch. 2 Milliarden Menschen könnte man allein mit diesen Sprachen erreichen. Im Vergleich dazu werden Englisch und Französisch von nicht einmal einer halben Milliarden Menschen als Muttersprache gesprochen.
Ganz gleich, was man von der Sprachauswahl der Organisatoren hält – die Sprachenvielzahl der bei den diesjährigen Spielen in London anwesenden Nationen wird England mit Sicherheit einen äußerst lebhaften Sommer bescheren. In diesem Sinne, mögen die Spiele beginnen!
Quellen: London 2012-Webseiten, Wikipedia