In Deutschland überholt Spanisch Französisch als zweite Fremdsprache

In Deutschland ist das Interesse an Spanisch innerhalb weniger Jahre extrem angestiegen: Nicht nur an Schulen und Hochschulen, sondern auch an Volkshochschulen steht die spanische Sprache nach Englisch an zweiter Stelle.

Auch weltweit nimmt Spanisch eine Vorrangstellung ein: Insgesamt sprechen ungefähr 515 Millionen Menschen diese Sprache, wovon 431 Millionen Muttersprachler sind. Das bedeutet, dass Spanisch nach Englisch, Chinesisch, Hindi und Urdu eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen ist.

In Deutschland gibt es derzeit rund 178.000 Menschen, deren Muttersprache Spanisch ist. Zählt man die Muttersprachler und diejenigen, die Spanisch als Zweit- oder Fremdsprache beherrschen, zusammen, dann kommt man auf eine Zahl von ungefähr 641.000 Menschen.

An deutschen Universitäten wird Spanisch häufig als zweite oder dritte Fremdsprache nach Englisch, Französisch oder Latein gewählt. Das bedeutet ein deutlich zunehmendes Interesse an der spanischen Sprache. Dies führte sogar soweit, dass die Universität Heidelberg für ihren Master-Studiengang in Übersetzungswissenschaft Spanisch dieses Jahr nur ein Drittel der Bewerber zulassen konnte. Aufgrund des „Ansturms“ auf die Spanisch-Studienplätze führten viele Hochschulen bereits den Numerus Clausus ein. Das Angebot im Bereich Hispanistik zieht wie ein Magnet Scharen von Studenten aus dem In- und Ausland an. Aus diesem Grund verstärken Universitäten ihr Angebot mit Schwerpunkt Hispanistik oder Lateinamerikanistik.

Auch in anderen Ländern wie Großbritannien und Frankreich geht der Trend zum Spanisch-Studium. Dies führt zu sinkenden Studentenzahlen der deutschen Sprache. Für den Übersetzungsbereich könnte sich der fehlende Nachwuchs in einigen Sprachkombinationen in kommenden Jahren zum Problem entwickeln.

Quelle: Migazin