Preismodelle der Übersetzungsagenturen für verschiedene Inhalte
Beim Beauftragen einer Übersetzung stehen Einkäufer oft vor der Herausforderung, qualitativ hohe Ansprüche und wettbewerbsfähige Preise gegeneinander abzuwägen. Wenn das Übersetzungsprojekt dann noch eilig benötigt wird, jedoch zu bestimmten Preisvorgaben durchgeführt werden soll, kommen die im Übersetzungsprojekt involvierten Parteien oft zu dem Schluss, dass entweder Qualität eingebüßt werden muss oder der gewünschte Liefertermin nicht eingehalten werden kann, oder unter Umständen sogar beide Kriterien nicht erfüllt werden können. Die Kriterien Eillieferzeit, Qualität und Preis scheinen nicht kompatibel zu sein, es sei denn, die Übersetzungsagentur entscheidet sich für drastische Kostenstrategien, ein Ansatz, der für eine Übersetzungsagentur langfristig jedoch nicht tragbar ist.
Der Siegeszug des Internets und Smartphones hat dazu geführt, dass Unternehmen heutzutage Unmengen an Inhalten erstellen: Blogs, Pressematerial, Informationsdatenbanken und Social Media-Inhalte sind in der heutigen Zeit unabdingbare Elemente einer modernen Online-Präsenz. In Anbetracht dieser Aspekte entsteht sogar eine noch größere Diskrepanz zwischen den oben aufgeführten Kriterien Eillieferzeit, Qualität und Preis.
Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf die Übersetzungsbranche? Angesichts dieser Faktoren sind Übersetzungsagenturen, die ausnahmslos für alle Übersetzungsinhalte die gleichen Preismodelle anwenden, langfristig den Herausforderungen des digitalen Zeitalters nicht gewachsen. Das Erstellen einer großen Anzahl an Inhalten für ausländische Märkte ist für Unternehmen ganz klar von Vorteil. Bevor diese Inhalte übersetzt werden, müssen Unternehmen jedoch vorab prüfen, ob die Bereitstellung von übersetzten Inhalten in den entsprechenden Märkten für sie auch rentabel ist. Dies ist ein wichtiger Aspekt, den die Übersetzungsbranche verstehen und sich zu eigen machen muss.
Ein Großteil von Unternehmen, die an ausländischen Märkten ein professionelles Markenimage pflegen, ist auch weiterhin bereit, angemessen in qualitativ hochwertige Übersetzungen von wichtiger Unternehmensdokumentation zu investieren, zum Beispiel von Werbematerial und sicherheitsrelevanten Benutzerinformationen. Bei anderen Inhalten wiederum mag sich ein Unternehmen vielleicht für eine kostengünstigere Variante entscheiden, beispielsweise eine ungeprüfte oder sogar maschinell erstellte Übersetzung, die von einem Fachübersetzer nachbearbeitet wurde. Diese Möglichkeiten sind in der Regel günstiger als qualitativ hochwertigere Übersetzungen und können die gewünschten Resultate erzielen, vor allem wenn, bei maschinell erstellten Texten, die Übersetzungsagentur die Maschine vorab erfolgreich „trainiert“ hat. In Zeiten, in denen immer mehr Inhalte innerhalb kürzester Zeitvorgaben übersetzt werden müssen und kaum Spielraum für hochwertige Qualität lassen, müssen Übersetzungsagenturen ihren Ansatz entsprechend anpassen.
Kurz gesagt, Übersetzungsagenturen müssen mit Unternehmen den Wirkungsgrad der fremdsprachlichen Inhalte bewerten und daraufhin eine passende, maßgeschneiderte Lösung für den Kunden erarbeiten. Nur so können Unternehmen, die in ausländische Märkte expandieren wollen, das beste aus ihrem Übersetzungsbudget herausholen.